Im Gegensatz zur klassischen Leistenhernie mit Bruchpforte, -sack und -inhalt ist die weiche Leiste durch einen weiten inneren Leistenring und / oder durch eine schlaffe Hinterwand des Leistenkanals charakterisiert.
Ätiopathogenese
Die Pathogenese der weichen Leiste ist unbekannt. Als mögliche Ursache werden in der Literatur Scherkräfte haschriehen, die senkrecht zu den Faszien und der Muskulatur der Bauchwand wirken und bei schnellem Richtungswechsel auftreten.
Epidemiologie
Eine erhöhte Inzidenz dieses Krankheitsbildes ist bei Fußballspielern, Eishockeyspielern und Leichtathleten bekannt.
Diagnostik
Das Leitsymptom der weichen Leiste ist der Leistenschmerz, der beim Husten, Pressen und beim Durchfahren des Valsalva-Manövers an Intensität zunimmt. Im Gegensatz zum klassischen Leistenbruch ist die klinische Diagnose der weichen Leiste schwierig. Selten ist ein Druckschmerz im Bereich des innerem Leistenringes oder der Hinterwand des Leistenkanals auslösbar, Als mögliche Differenzialdiagnose sind das Ilioinguinalis-Syndrom, die Ostitis pubis und die Femoralhernie zu erwähnen.
Die Ultraschalluntersuchung bietet in der Hand des erfahrenen Untersuchers die Möglichkeit bei gleichzeitiger Durchführung des Valsalva-Manövers eine weiche Leiste darzustellen. Über die hohe Treffsicherheit der Herniographie bei der Darstellung der weichen Leiste wird in der Literatur berichtet.
Therapie
Die Therapie der Wahl bei der weichen Leiste ist die Hernioplastik. Diese kann sowohl konventionell, als anteriore Reparation mit Netz Implantation [nach Lichtenstein] oder als laparoskopische Technik mit Netzimplantation [TAPP oder TEP Technik =Trans-Abdominale oder Total Extraperitoneale Patch-Plastik) durchgeführt werden.
Ergebnisse
Mehrere Autoren berichten über exzellente Ergebnisse der operativen Behandlung Die Rückkehr zur vollen sportlichen Aktivität ist bei 87 -81% der Parienten zu erwarten.